HomeZeitreiseAuf den Spuren der Thermalwasser-Geheimnisse

Auf den Spuren der Thermalwasser-Geheimnisse

Quellen des Glücks

Genussmomente für die Gesundheit

Warmer Wasserdampf im Gesicht, belebender Sprudel am Rücken, sanfte Massagedüsen für die Beine. Ein wohliges Thermalbad ist Entspannung pur: Es schafft Genussmomente für Körper, Geist und Seele.

Thermalwasserquelle Tamina Schlucht
Thermalwasserquelle Tamina Schlucht

Faszination ist Tradition

Die Faszination für Thermalwasser ist ungebrochen – seit vielen Jahrhunderten. Aus gutem Grund: Thermalwasser ist natürliches Wasser, das besonders reich an Mineralien ist und damit eine heilende Wirkung hat. Was nach reiner Entspannung aussieht, ist also noch vieles mehr. Nachweislich wirkt sich das Kuren und Baden positiv auf alle Ebenen der Gesundheit aus. 

Jeder Besuch im Thermal- oder Mineralbad ist einzigartig. Und das nicht nur wegen des persönlichen Erlebnisses und der besonderen Relax-Atmosphäre in den Thermen und Bädern. Sondern auch wegen der heilsamen Mineralien: Jede Quelle weist eine andere Zusammensetzung auf. 

Welche Bedeutung das Wasser als Quelle des Lebens und der persönlichen Gesundheit hat, zeigt sich in der langen Geschichte und in der lebendigen Tradition der Schweizer Heilbäder und Kurhäuser.

S.343 / Artikel: Die Bäderbehandlung der Kinderlähmungspatienten / Bild.4Aufnahmen ist aus den Medizinischen Instituten der AG. der Bad-und Kuranstalten Ragaz-Pfäfers.
Prisma 1947/48 Nr.11, Kinderlähmungspatienten

Heilkraft aus der Tiefe

Blicken wir in die Tiefe: Thermalwasser ist natürlich mineralisiertes Grundwasser, das aus einer Quelle oder einer Tiefbohrung von bis zu 1200 Metern stammt. Im Durchschnitt liegt seine Wassertemperatur bei angenehmen 34 bis 36 °C. 

Seine wohltuenden und heilenden Eigenschaften sind naturgegeben: Thermalwasser ist angereichert mit Mineralstoffen wie Natrium, Kalium, Eisen, Jod, Magnesium und Schwefelwasserstoff. Regelmässiges Baden im Thermalwasser steigert nachweislich das Wohlbefinden, baut Stress ab und stärkt das Immunsystem. 

Forschungen, wie sie etwa in der «Badener Thermenkunde» von 1963 dokumentiert sind, bestätigen die wohltuende Wirkung auf unseren Organismus. Bei rheumatischen Gelenkschmerzen beispielsweise dringt Schwefelwasserstoff durch die Haut ein und entfaltet seine therapeutische Wirkung direkt an der betroffnen Stelle. Zudem unterstützt es den Stoffechsel im Körper und fördert die Regeneration. 

Die physikalischen und thermischen Eigenschaften des Wassers, wie Auftrieb und Wärme, erleichtern Bewegungen, die an Land schmerzhaft sein können, entspannen Muskeln und wirken entzündungshemmend. Wickel und Güsse unterstützen die Kraft des Wassers zusätzlich.

Qualitätsgeprüfter Mineralien-Cocktail

Wie kommt es, dass jedes Thermalbad und jedes Mineralbad in der Schweiz eine unterschiedliche Wasserqualität besitzt?
Jeder Standort bringt seinen eigenen «Mineralien-Cocktail» hervor. Denn das Wasser durchläuft auf seinem Weg an die Oberfläche verschiedene Gesteinsschichten, wie Muschelkalk oder salzige Tonschichten, und lädt dabei Mineralstoffe auf. Von dieser Zusammensetzung ist abhängig, wie das Wasser wirkt. Manche Quellen regenerieren die Haut, andere helfen eher bei Muskel- oder Gelenkschmerzen.
Echtes Heilwasser muss zudem klare Vorgaben erfüllen: Das Wasser enthält mindestens 1000 mg/kg gelöste Mineralstoffe, bestimmte Konzentrationen biologisch aktiver Substanzen und besitzt eine klinisch nachgewiesene heilende Wirkung.
In den Thermen und Heilbädern der Schweiz wird die Qualität des Wassers laufend überwacht und strengen Prüfungen unterzogen. Jede Heilquelle wurde hinsichtlich ihrer Mineralien akribisch analysiert und dokumentiert, zahlreiche Ärzte haben deren Wirkung wissenschaftlich untersucht und publiziert. Ein Pionier war der Rheinfelder Kurarzt und Bäderpionier Dr. med. H. Keller, der 1919 die Eigenschaften von Schweizer Mineralwässern erforschte.

Qualität und Tradition

In den Heilbädern der Schweiz wird die Qualität des Wassers stets überwacht und strengen Prüfungen unterzogen. Historische Aufzeichnungen aus unserem Archiv belegen, dass schon die Römer die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Thermalwassers schätzten. Weiterführend wurden das Wasser und deren wertvollen Mineralien pro Heilquelle akribisch analysiert und dokumentiert. Verschiedene Ärzte, wie der Rheinfelder Kurarzt und Bäderpionier Dr. med. H. Keller, der 1919 die Eigenschaften von Schweizer Mineralwässern erforschte, haben deren Wirkung wissenschaftlich untersucht und publiziert.

Revue Magazin Schweiz, 1974
Revue Magazin Schweiz, 1974
Die Heilquellen der Schweiz / 1919, Dr. med H. Keller, 1919
Die Heilquellen der Schweiz / 1919

Antike Tradition mit Frische-Kick

Der Bädertourismus begann in der Antike und wurde laufend weiterentwickelt: bis hin zur modernen Wellness- und Spa-Kultur, wie wir sie heute kennen. Historische Aufzeichnungen belegen, dass schon die Römer die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Thermalwassers schätzten. Das macht die Geschichte der Thermal- und Mineralquellen so reichhaltig.

Heute dient das Baden längst nicht mehr nur als Rehabilitationskur bei Altersbeschwerden. Es wirkt auch präventiv und hinsichtlich vielerlei gesundheitlicher Aspekte. Aus unserem Archiv der Heilbäder stammt dieses Zitat eines Arztes aus dem letzten Jahrhundert:

«Wasser ist Leben. Schon im Altertum, im Mittelalter und im Biedermeier Trieb das Badeleben bunte Blüten. Die sanfte Kraft des Wassers spendet uns auch heute Lebensfreude, Wohlbehagen und Gesundheit.»

Die Wasserbecken sind also randvoll mit Tradition und Geschichte. Beim Besuch in den Schweizer Thermen tauchen die Gäste ein in eine Welt der Regeneration, Entspannung und Prävention. Sie geniessen antike Glücksmomente mit einem persönlichen Frische-Kick. 

Revue Magazin Schweiz, Kurort Lenk im Berner Oberland entspringt die Simme aus einer Felswand, Fotos von W. Studer aus 1974
Revue Magazin Schweiz, 1974, Simme
Revue Magazin Schweiz, Kurort Lenk im Berner Oberland entspringt die Simme aus einer Felswand, Fotos von W. Studer aus 1974
Revue Magazin Schweiz, 1974, Simme
Das Bäderbuch der Schweiz / 1976
Das Bäderbuch der Schweiz / 1976

Wasser Archiv-Galerie

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